Kleinstrukturen anlegen – eine Checkliste

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sind die Standorte gut gewählt?

Platzieren Sie Kleinstrukturen so, dass die Bewirtschaftung nicht unnötig erschwert wird. Zu berücksichtigen sind bei der Standortwahl aber auch die Besonnung und die räumliche Anordnung. Tipps dazu:

  • Legen Sie Kleinstrukturen wenn möglich am Rand von Mähflächen oder bei bestehenden Mähhindernissen wie Masten, Zäunen oder Leitplanken an.
  • Bevorzugen Sie windgeschützte Stellen. Verbessern Sie die Besonnung wenn nötig, indem Sie Gehölze  zurückschneiden. 
  • Achten Sie auf die Sicherheit: Platzieren Sie Kleinstrukturen entlang von Gewässern über der Hochwasser-linie. Sichern Sie Strukturen in Hanglagen so, dass sich Steine, Stämme oder Äste nicht lösen können. 

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Ist geeignetes Material vorhanden?

Verwenden Sie ortstypische Materialien und halten Sie die Transportwege kurz. Ideal sind Holz und Steine,  die bei der Lebensraumpflege und der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung anfallen. Dabei ist folgendes zu beachten: 

  • Verwenden Sie unbehandeltes Totholz. Geeignet sind dickere und dünnere Äste. Aber auch grössere Teile von Stämmen, Schwemmholz oder Wurzelstöcken sind zweckmässig.
  • Setzen Sie nur Steine ein, die zum Standort passen. Notfalls können diese aus nahe gelegenen Kiesgruben, Steinbrüchen oder Fliessgewässern herbeigeschafft werden. Auch Natursteine aus Grundmauern abgeris-sener Gebäude eignen sich. Wo keine Steine vorhanden sind, können Sie auch darauf verzichten.
  • Achten Sie auf die Korngrösse der Steine: 80 Prozent des Materials sollte einen Durchmesser von 20 – 40 Zentimetern aufweisen. 
  • Für Eiablageplätze eignet sich ungewaschener, feinkörniger Sand aus ortsnahen Gruben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Erfüllen die Strukturen ihren Zweck?

Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf, aber achten Sie beim Bau auf folgende Punkte:

  • Kombinieren Sie Materialien. Ideal ist es beispielsweise, Steinhaufen an ihrem Rand mit Totholz zu ergänzen. Holz erwärmt sich schneller. Stein ist ein besserer Wärmespeicher.
  • Lassen Sie Kleinstrukturen wenn immer möglich «ausfransen». Für die Zauneidechse von Vorteil sind  vielfältige Übergänge in die umliegende Vegetation.
  • Mindestens bei einigen Bauten sollten Sie frostfreie Bereiche schaffen. Ratsam sind grosse Asthaufen oder ein Abtiefen von Steinhaufen auf mindestens 80 – 100 Zentimeter unter die Erdoberfläche.
  • Überwinterungsquartiere müssen trocken bleiben. Erstellen Sie wenn nötig einen etwa 30 Zentimeter breiten Drainagegraben. Gefüllt wird er mit Rundkies (Korngrösse 20 – 80 Millimeter).

 

  

 

 

Ist der Zeitpunkt günstig?

Führen Sie Pflegearbeiten – etwa Mahd oder Rückschnitt – möglichst ausserhalb der Aktivitätsperiode der Eidechsen durch. Ideal sind Spätherbst und Winter. Notwendige Eingriffe in bestehende Strukturen hingegen nehmen Sie besser während der Aktivitätsperiode vor. Im Winter sollte man mögliche Überwinterungsquartiere unberührt lassen.

 

 

Sind die Kleinstrukturen genügend vernetzt?

Kleinstrukturen sollten nicht mehr als 20 – 30 Meter auseinander liegen. Kombinieren Sie diese nach  Möglichkeit mit Krautsäumen oder anderen naturnahen Trittsteinen.

 

 

 

 

  

 

 

 

 

Sind Pflege und Unterhalt sichergestellt?

Auch Kleinstrukturen benötigen Pflege. Dabei gilt: So wenig wie möglich, so viel wie nötig.

  • Fördern Sie Kraut- oder Altgrassäume. Völlig vegetationsfreie Kleinstrukturen sind wenig zielführend.
  • Schneiden Sie beschattende Gehölze und Bäume zurück. Schnittgut und Äste können Sie zu Haufen  schichten.
  • Lassen Sie kleinwüchsige, dornige Sträucher auf der von der Sonne abgewandten Seite der Kleinstrukturen stehen. Auch Efeu, Waldrebe oder ähnliche rankende Arten können Sie auf Stein- oder Totholzhaufen gewähren lassen. 
  • Totholzhaufen sollten von Zeit zu Zeit erneuert werden, idealerweise im Rahmen der Pflegearbeit.